Seit der Machtübernahme der Taliban werden Mädchen und Frauen ihrer Grundrechte beraubt und immer weiter aus dem öffentlichen Leben verbannt. Seit dem 20.12.2022 ist jegliche Art von Bildung nach der Grundschule verboten.Das betrifft weiterführende Schulen, aber auch Ausbildung und Studium und gefährdet damit die Zukunft afghanischer Frauen. Das Risiko von Zwangshheirat, Kinderarbeit, Gewalt und Missbrauch steigen darüber hinaus extrem. Hinzu kommt das Arbeitsverbot für Frauen in NGOs seit dem 25.12.. Für Organisationen bedeutet das ein Dilemma: Um den Standpunkt zu vertreten, dass Frauen nicht ausgeschlossen werden dürfen, haben sich einige NGOs ihre Arbeit eingestellt. Gleichzeitig leidet die afghanische Bevölkerung unter dem Ausbleiben der Hilfen am meisten und insbesondere Frauen und Mädchen werden so doppelt bestraft.Unserer Arbeit stehen gleich beide Verbote im Weg: Weil die Sicherheit der Mitarbeiterinnen in Afghanistan oberste Priorität hat, arbeiten sie derzeit aus dem Home Office. Unsere Bildungsprojekte richten sich an Mädchen und Jungen gleichermaßen und an allen Projektschulen durften Mädchen bislang weiterhin am Unterricht teilnehmen. Ihnen ihr Recht auf Bildung zu verwehren, ist für uns nicht hinnehmbar. Derzeit finden Gespräche mit der afghanischen Regierung, der UN, der Bundesregierung und vielen weiteren Akteur*innen statt, bei denen bereits erste Erfolge erzielt wurden: Taliban-Minister haben einem hochrangigen UN-Beamten mitgeteilt, dass sie neue Leitlinien ausarbeiten wollen, die es afghanischen Frauen ermöglichen sollen, an bestimmten humanitären Maßnahmen mitzuwirken.