17. Was ist eine spirituelle Praxis?

Wie bereits im Yoga- und Meditations-Text erklärt, war der ursprüngliche Grund einer Meditations- oder Yogapraxis: Die Verbindung mit dem Göttlichen.
Eine Praxis wird dann spirituell (= geistig), wenn sie aus dem inneren Wunsch, etwas Geistiges zu erfahren praktiziert wird.
Den Wunsch eine Praxis auszuführen, die uns mit höheren Aspekten, als wir sie bisher in unserem Leben erfahren haben, in Kontakt bringt.
Dem Wunsch, das Geistige zu finden und zu verstehen.
Dem Wunsch, den Sinn, warum wir hier sind zu ergründen.
Eine Hinwendung zu dem Sinn und Grund hinter den Dingen und ein Abwenden von all den Ablenkungen, die am Ende keine Bedeutung haben.

Unser Praxisweg wird uns dabei unterstützen, wieder mit dem „Höheren“, dem Göttlichen in uns, in Kontakt zu kommen.

 

Hin zu der Erkenntnis, dass wir selbst göttlich sind – es nur leider vergessen haben. Dieses „Vergessen“ verursacht das Gefühl der Trennung und der Sinnlosigkeit, welches uns Menschen plagt, und führt zu all den Problemen auf der Erde, die wir erleben.

Durch unsere Bewusstseins-, Yoga- und Bewegungspraxis, in der wir lernen, unseren inneren Körper weit zu halten, gelingt es uns, feste Vorstellungen, die alle von außen kommen, loszulassen und stattdessen uns und das Leben, ohne die gemachten Begrenzungen, zu erfahren.
Begrenzen wir uns und die Erfahrungen die möglich sind durch übernommene, gelernte Bilder und Reduzierungen aus unserem Verstand, wird uns die Wahrheit von dem, was wirklich ist, verschlossen und verhüllt bleiben.

 

Doch wir sind hier, um die Wahrheit zu finden und die Illusionen der Begrenzung zu überwinden.

 

Erst wenn wir mit dem “höheren Menschen in uns“ in Kontakt kommen, mit unserem höheren Ich – und uns nicht mehr auf unseren menschlichen Verstand reduzieren – öffnen wir uns dafür, größere Zusammenhänge zu erahnen und viel größerer Wahrheiten in uns real zu erleben.
Unser höheres Ich ist eine Art “erwachsenes Ich”. Es hat den Überblick, weiß und vertraut, weil es mit einer höheren Kraft verbunden ist.
Unser rein menschlicher Verstand, mit unserem Ego, ist wie ein “kindliches Ich”, welches nicht von uns verurteilt, sondern von einer höheren Warte aus geschult und begleitet werden will, um all das zu überwinden, was es orientierungslos, schwach und traurig macht.
Dieser begrenzte Anteil in uns hat das Vertrauen verloren und glaubt nur das, was er sehen und begreifen kann.

Durch eine vertiefte Bewusstseins- und Bewegungspraxis erfahren wir, dass wir mehr sind, als das, was wir glaubten zu sein.

 

Wir sind mehr als reine Materie ohne Ursprung, ohne Ziel, ohne Sinn.
Schauen wir uns um, dann sehen wir, dass wir das erkennen müssen. Lieber früher als später.
Denn unsere fehlende Verbindung zu Gott Mutter & Vater ist Ursache für all das „Zuviel an Kontrolle“ und Materiellem – das was uns und die Erde krank macht.

 

Viele Menschen schreckt das Wort “göttlich” ab.

Dazu können sie sich oft gar nichts mehr darunter vorstellen und wurden durch Eltern, die Gesellschaft, Kirche und Religion geprägt, welche stets versuchten, uns Menschen zu kontrollieren und das “Göttliche” zur Machtgewinnung, zum Machterhalt und für ihre Zwecke zu missbrauchen.
Durch diesen Machtmissbrauch und die Verdrehungen sind viele Glaubensmuster und Widerstände aufgebaut worden, die teilweise eine richtige Wut und Abneigung gegen das Göttliche hervorrufen.

 

Das Göttliche wird aufgrund der Unwahrheiten oft mit etwas Negativen behaftet.
Einem Gott, der straft, beschuldigt und erwartet…
Einen Gott, in dessen Namen Kriege geführt und eine Menge Blutvergießen stattfindet.
Ein Gott, der dazu heute meist nur noch als männlich dargestellt wird und die weibliche Seite der Mutter Gottes gänzlich fehlt.

 

Bevor wir durch all die Verdrehungen völlig verwirrt wurden, war die Erfahrung des Göttlichen, unserer Ur-Eltern viel freier und die Menschen noch in einem unmittelbaren und direkten Kontakt mit größeren Kräften.

Sie lebten danach und ließen sich führen.
Es lohnt sich in ältere Kulturen hineinzublicken und hier von unseren Vorfahren zu lernen, die noch im natürlichen Kontakt mit den göttlichen Kräften gelebt haben, ohne zu hinterfragen.

Verneinen wir die Kraft, aus der wir selbst entstanden sind, verneinen wir uns selbst und werden somit hart, hoffnungslos und traurig ohne Liebe und Lebenskraft.
Ohne die Verbindung zu unserer großen Mutter und unserem Vater, können wir nicht genährt und nicht heil sein.

 

Wir leben in einer Zeit, wo sich zu viel unwahre und vor allem unvollständige Bilder über unsere Ur-Eltern festgesetzt haben.
Diese alten, meist verdrehten Bilder blockieren die Möglichkeit in uns, eine eigene Erfahrung zu machen und binden uns an ein nicht gefühltes Konstrukt.
Denn diese unendlich große und alles durchdringende Liebeskraft können wir nicht auf eine Form reduzieren.
Genauso wenig wie uns selbst.
Denn alle Formen sind begrenzt.

 

Wir sind durch unsere eigenen Konstrukte gefangen und somit von der wirklichen Fülle und der Liebe, die uns zu jederzeit umgibt und durchdringt, abgeschnitten.

 

Das Göttliche braucht weder Kirche noch Religion. Es ist eine alles durchdringende und warme Kraft, die für alle Menschen gleichermaßen da ist. Denn wir alle sind aus diesem wohlwollenden Geist von Mutter und Vater entsprungen.
Unsere Herzen sehnen sich nach dem Kontakt der UR-MUTTER und des UR-Vaters…
Vielleicht hilft es, von allen Begrifflichkeiten loszulassen, um uns erstmal wieder logisch an die Sache anzunähern.
Das Wort göttlich, ist eventuell einfach zu abstrakt und nicht greifbar.
Worte alleine können schon Trennung verursachen. Vor allem wenn wir versuchen etwas mit Worten zu beschreiben, was nicht zu beschreiben ist.

 

Die Erfahrung des Göttlichen ist genauso individuell wie wir selbst.

Je mehr wir uns von Ideen lösen, desto leichter ist es zu erfahren.
ES ist wahr: Nichts ist uns näher als die Liebe, aus der wir entstanden sind.
Unsere eigenen Begrenzungen sind die Trennung.

Lest gern den Text „Aus der Einheit zur Einzigartigkeit“. Dort geht es um den UR-Vater und die UR-Mutter, die müssen ja da sein, sonst wären wir nicht hier. Wir sind hier. Somit müssen unsere Eltern auch irgendwo sein.

Wir könnten sagen: Da muss es UR-Eltern geben und die Menschheit sind deren Kinder.
Wir können die UR-Eltern als göttlich oder auch einfach als große Mutter und Vater betrachten.
Andersrum kann uns jedoch auch bewusst werden, wenn unsere UR-Eltern göttlich sind, müssen wir selbst auch göttlich sein.

 

Diese Trennung, die wir empfinden ist eine Illusion.

 

Wir wissen, dass Babys, die keine Liebe erfahren, nicht wirklich wachsen können und sogar durch diesen Liebesentzug sterben können.
Genauso ist es mit uns auch.
Alles was wir im Kleinen, menschlichen Erleben, erfahren, gilt auch für das große Ganze.
Wenn wir die Liebe von unseren UR-Eltern verneinen, können wir nie heil werden und niemals die Ausmaße von der großen Liebe erfahren, die für uns da ist.
Ohne die Erfahrung von dieser großen Kraft in uns, ist das Leben leer uns sinnlos.

 

Unsere Herzen haben so großen hunger nach der Verbindung mit unseren wahren Eltern, die nichts anderes als dieses „Göttliche“ sind.
Diese unstillbare Sehnsucht nach unseren Eltern lässt uns suchen…
Finden wir sie nicht, wird aus dem Suchen eine unstillbare SUCHT…

Beginnen wir eine innere Praxis, werden wir zu Sinnsucherinnen und Sinnsuchern, um den Fragen des Lebens nachzugehen und uns selbst und somit den Sinn zu finden.

 

Uns selbst und den Sinn finden wir nur, wenn wir das Göttliche in uns und den Kontakt zu der Kraft, von der wir herkommen, wiederfinden. Es ist mehr als Zeit all diese alten Konstrukte und Bilder loszulassen. Diese große Liebe ist so real, so echt, so nah. Wir finden sie in uns, in jedem Gegenüber und in der Natur – überall.
Alleine wenn wir in die Natur blicken und diese Schönheit und Wärme wahrnehmen, kann es doch gar nicht anders sein, als dass dem eine so unfassbar intelligente und auch nährende, liebende Kraft zugrunde liegt, oder?

Wir können das Göttliche unmittelbar im Kontakt zur Natur erleben.
Es ist so nah.

 

Unsere göttlichen Eltern erwarten nichts von uns, verurteilen nicht, bedrängen uns nicht.
Unsere göttlichen Eltern haben uns aus Liebe erschaffen und uns in unsere Freiheit gestellt.
Was wir damit anfangen liegt ganz an uns.
Wir können ein Ja oder ein Nein leben.
Wir können uns frei für oder gegen die Liebe entscheiden.
Die Verantwortung was geschieht haben wir selbst, nicht das Göttliche.
Das liebt uns einfach und lässt uns frei.
Hofft aber dennoch, dass wir die Liebe annehmen, um wirklich frei zu werden.

 

Je mehr wir beginnen zu fühlen, dass wir göttlichen Ursprungs sind, desto milder werden wir mit uns selber werden.
Wir können dann erfahren, dass der Kampf, den wir schon unser ganzes Leben führen, in dem Moment endet, wo wir das Vertrauen wiederfinden.

 

Wir erfahren, dass für uns gesorgt ist, zu jeder Zeit.

 

Wir sind hier, Härte, Kämpfe, Zweifel und Ängste zu überwinden und uns stattdessen für die Schönheit des Lebens zu öffnen.
Das Leben ist so unglaublich reich und dazu kostbar.
Es ist so ein Geschenk, dass wir hier sein dürfen, um diese vielschichtigen Erfahrungen machen zu können.
Beginnen wir, uns für diese Idee zu öffnen, wird die Erfahrung des Göttlichen in uns real.

Von vorher „Glaubenden“ werden wir stetig mehr zu „Wissenden“ und hier beginnt unser spiritueller Weg.

Und nur dieser führt uns zum ursprünglichen Sinn der Praxis zurück.
Zur Verbindung mit dem liebenden Geist unserer Ur-Eltern in unserem eigenen Herzen.

 

Wir erfahren, dass ein großer Sinn hinter allem steht, dass hinter allem was ist, eine große wohlwollende Kraft steht, die darauf wartet, in uns selbst erkannt zu werden.
Hin zu diesem großen Göttlichen und zum Fühlen des Göttlichen in uns, möchte uns die Praxis begleiten.
Durch die Arbeit in uns, hin zu der Erfahrung, dass wir selbst etwas Göttliches in uns tragen und je mehr wir das fühlen, desto mehr fühlen wir uns vom Göttlichen“ getragen, geborgen und begleitet .

 

Irgendwann können wir so zu der Erkenntnis kommen: Nicht ich bin es, der oder die da wirkt – es ist die unbegrenzte Kraft der Liebe in mir.

Wir sind dann erfüllt….
Und das ist die wahre Bedeutung des vorherigen Namens ‚inmir‘.
Aus dieser Kraft heraus können wir wahrhaft Großes und Gutes schaffen und aus unserem individuellen Inmir-sein, in eine echte Verbindung gehen. Diese Weiterentwicklung wird durch die inCircle-Praxis (= Verbindung) gefördert.

 

Wir selbst, also unser höheres ICH, darf hier erleben, wie in unserem eigenen Herzen wieder die Verbindung zwischen Vater & Mutter, Mann & Frau, Bruder & Schwester und unseren eigenen weiblichen und männlichen Anteilen stattfinden kann.

Und so können wir die große Einheit, aus der wir einst kamen, in uns selbst wahrnehmen und erfahren Liebe, die nicht mehr an irgendetwas gebunden ist. Wir kommen somit in unsere volle und eigene Schöpfungskraft hier auf der Erde, doch mit Kräften, die viel größer sind, als wir uns vorstellen können.

Somit sorgen wir dafür, dass die Erde genauso ein liebevoller Ort werden kann, wie der Ursprung, aus dem wir einst hinausgesprungen sind. Wie Vater und Mutter kreieren wir dann sinnvolle und schönste Dinge aus unserem Herzen. So heilt unser Herz und es wird selbst kosmisch.
So finden wir die Heilung, nach der wir uns sehnten und das Suchen hört auf.

Wir erfahren die größtmögliche Liebe in uns selbst und somit auch im Außen…

 

Schaut euch in die Augen, schaut zu den Kindern. Könnt ihr es sehen?
Legt euch auf die Erde, schaut in den Himmel, könnt ihr es fühlen?
Blickt in die Natur, all die Bäume, die Blumen, die Pflanzen, das Meer.
Die Flüsse, die Seen.
Hört den Wind, atmet die Luft. Fühlt sie auf eurer Haut.
Hört die Vögel, schaut in den Himmel, wie sie fliegen, diese unterschiedlichen Vogelarten, wie sie uns zurufen, den Blick zu weiten.
Schaut in die Sonne, fühlt die Wärme, nehmt sie auf. Beobachtet, wie schnell das Herz warm und berührt wird, wie euer Gemüt sich aufhellt…Sonnenklang, inneres Licht.
Schaut die Planten an. All die Kräfte, die uns umgeben und auf uns wirken.
Hört in euer Herz..was fühlt das Herz, wenn es in die Natur und in den Himmel schaut?

 

Auch, wenn wir rein von der Logik ausgehen wollen, ganz logisch. Wie soll sich all das jemand ausgedacht haben, der nicht so hoch geistig ist und Liebe für diese Schöpfung empfindet?

 

Wie soll all das ohne Sinn und ohne Grund erschaffen worden sein?
Es ist so belebt, so durchdrungen, so warm.
Wäre es nicht belebt, wäre dort keine göttliche Kraft, es wäre so leer.
Doch es ist so gefüllt, so da, näher denn je, unmittelbar in uns – wenn wir uns frei machen und einfach sind.
Was kann es für eine andere wohlwollendere Kraft geben, als die, die uns all das hier ermöglicht und uns die Freiheit schenkt, genau das zu erfahren… allein aus Liebe und dem Wunsch nach Weiterentwicklung.

 

Dem Wunsch nach Bewusst-SEIN & Bewegung.