(Atem) Kontrolle oder Freiheit?

(Atem) Kontrolle oder Freiheit?

Wie wir lernen, den natürlichen Fluss des Lebens anzunehmen, loszulassen und mitzufließen…

 

In den letzten Tagen ging es um die Kehle. Nun geht es um die Lungen, der Bedeutung der Atmung und was uns die aktuelle Situation dazu sagen möchte.

Diese Situation bringt Dinge ans Licht, die wichtig und nötig sind. Dinge, die grundsätzlich immer Aufmerksamkeit benötigen. Themen die nun geballter ans Licht kommen, weil sie nach Lösungen drängen und gesehen, erkannt und bearbeitet werden möchten.

Es ist eine große Chance, dass wir uns jetzt intensiv diesen Themen widmen.

Alles, was uns aktuell an persönlichen, großen und noch viel größeren Konflikten und Herausforderungen gezeigt wird und nun umso sichtbarer an der Oberfläche erscheint, will jetzt gewandelt werden, MUSS gewandelt werden.

Es ist an der Zeit.

Lasst uns unser Bestes geben, unsere jetzt nötigen persönlichen Schritte, als auch die gemeinsamen Schritte der Menschheit, zu erkennen und umzusetzen. Wir können aktuelle Schritte nicht umgehen. Das, was an der Reihe ist, ist an der Reihe und kann uns, nur wenn wir dies annehmen, zu den nötigen Veränderungen und neuen Möglichkeiten führen.

Aktuell und schon lange ist es so, dass der menschliche Verstand immer fester und dichter geworden ist und sich sämtliche Strukturen, Muster und Glaubenssätze über uns selbst, das Leben und der Welt manifestiert haben.

Diese Festigkeit war nötig, um die Fähigkeit zu bilden, uns voneinander als Individuum zu differenzieren, und um eigenständig zu werden. Nur so konnten wir ein klares Denken herausbilden, welches im Laufe der Zeit immer klarer und noch viel selbständiger werden soll.

 

Wie sich unser Bewusstsein und somit die Materie verdichtet hat

 

Früher hatten wir das Gefühl, mit allem eins zu sein.

Wir kamen aus der Einheit, der großen Quelle und hatten ein, für uns heute unvorstellbares, weites Bewusstsein. Wir fühlten alles was uns umgab. Wir empfanden keine Trennung zwischen dem Innen und dem Außen und konnten in den Sternen lesen. Ein kosmisches Bewusstsein war für uns natürlich.

Was wir im Gegenzug dessen jedoch nicht wirklich fühlen konnten, war unser eigenes individuelles Selbst. Dafür waren wir zu ausgedehnt, zu weit und zu sehr eins mit dem Kosmos.

Die Verdichtung unseres Denkens und somit unseres Bewusstseins, trieb uns in unsere physischen Körper hinein und begrenzte unsere Wahrnehmung zunehmend, bis wir uns immer tiefer in die Materie hinunter verdichteten.

 

Wir schnitten uns in diesem Prozess immer mehr ab, von der kosmischen Weite.

 

Aktuell ist die Menschheit so „materiell“ geworden, dass alles was außerhalb unserer dichten Materie liegt, für sehr viele nicht mehr als WAHR, genommen wird. Das Wissen, dass aller Materie etwas Geistiges zugrunde liegt, ist verloren gegangen und wird nicht mehr geglaubt, da es nicht gefühlt wird.

Wir haben uns aus unserer ursprünglichen Heimat „heraus“ materialisiert.

Wir konnten dadurch eine Menge gute und spannende Dinge kreieren und erschaffen.

Doch: Von einer kosmischen Intelligenz aus, entwickelten wir eine unnatürliche künstliche Intelligenz.

Diese wird zunehmend intelligenter, doch das Lebendige und Wahre, was aus dem Kosmos und der Erde zu uns spricht, können wir nicht mehr hören.

Oft will es nicht gehört werden, weil es nicht geglaubt wird, die Menschen für alles Beweise brauchen und nicht erkennen, das der einzig wahre Beweis, ein wirkliches Wissen über sich selbst, unsere Existenz, der Welt und dem Kosmos nur in unserem Inneren gefunden werden kann.

Die einzige wirkliche Sicherheit, kann nur in der eigenen Erforschung von sich selbst und nicht durch wissenschaftliche Beweise erworben werden. Die Wissenschaft macht nur die Spitze eines unendlich, großen Eisberges sichtbar und ist quasi das letzte, verdichtete Ende einer unfassbar großen Wirklichkeit.

Schauen wir nur auf die Spitzen, bleibt der Grund und das Wesen der Dinge verborgen.

Aufgrund der fehlenden Verbindung und dem „nicht fühlen“ unserer Basis, entstand eine immer größere Orientierungslosigkeit.

Klar, wenn wir uns nur über das Außen orientieren, laufen wir ziellos umher.

Ein durchdringendes Gefühl der Unsicherheit, führte uns Menschen immer mehr in den Wunsch nach Kontrolle hinein.

 

Je mehr wir Menschen uns selbst, Leben und Tod und die Welt, versuchen zu kontrollieren, desto mehr schneiden wir uns von dem wirklichen Wesen, hinter all den sichtbaren Dingen, ab.

 

Wir leben heute in einer Zeit, die nicht nur den Glauben verloren hat, sondern das Wesen hinter den Dingen sogar verneint, nichts davon hören und wissen möchte

Oftmals reagieren die Menschen mit Ablehnung, Unverständnis, wenn über etwas „Göttliches“ gesprochen wird. Schon der Name Gott, lässt die Menschen teilweise in eine Antihaltung gehen. Wie wir das Göttliche bezeichnen, ist dabei gar nicht wichtig.

 

Woher kommt diese Ablehnung?

 

Ich denke zum einem ist es das negative und falsche Bild, was leider viele Menschen, aufgrund von Religionen, gelehrt bekamen. Unwahrheiten und große Verdrehungen, die eben nicht auf Wahrheit und Freiheit beruhen, sondern auch hier wieder versuchen Menschen zu kontrollieren.

Zum anderen das Gefühl, sich alleine, zurückgelassen und ohne Sinn zu fühlen.

Also: Ich fühle das „Göttliche“ nicht und somit ist es nicht da und ich bin verlassen, verloren.

Wieso bin ich hier alleine? Wo ist dieses „Göttliche“, meine Eltern, die eigentlich für mich sorgen sollten?

Dahinter steht eigentlich der Wunsch, wieder in den Kontakt zu kommen, mit einem größeren Vertrauen in einer uns umgebenden, haltenden und guten Kraft.

Eigentlich wollen wir loslassen, uns tragen lassen, vertrauen und erkennen, dass wir rein gar nichts festhalten, kontrollieren und dauerhaft begrenzen können. Auch wenn wir es ständig versuchen und in dem Versuch immer mehr Kraft und Energie verlieren.

Stattdessen wird immer mehr Kraft aufgewendet, um unnatürliches zu erschaffen, weil gedacht wird, dass dies Sicherheit und Fortschritt bringt.

Die Menschen versuchen, den natürlichen Fluss der Dinge zu kontrollieren, denn Unwissenheit macht Angst. Die Fähigkeit der Hingabe, ist nur durch ein Vertrauen in das „nicht alles Wissen“ möglich.

Doch den natürlichen Fluss der Dinge und den der Welt werden wir niemalsbestimmen können! Und das ist ein Glück für uns.

 

Wir sind an einem Punkt, wo sich all das wandeln möchte und muss.

An einer Spitze der Materialisierung.

Ich bin gespannt, wieweit wir uns selbst und die Welt noch materialisieren lassen und uns dadurch weiter von Natur und Wahrheit abschneiden.

 

Ich denke, dass wir diesen Umkehrpunkt bestmöglich nutzen sollten, um aus unseren festen Strukturen auszubrechen.

 

Was passiert gerade?

Aktuell werden wir aus unseren Strukturen herausgedrängt. Sie lösen sich auf und sind nicht mehr greifbar.

Gleichzeitig strömt eine enorme Bewusstseinskraft ein, die uns durchlässiger und freier machen möchte.

Doch dafür müssen wir erstmal den bekannten Halt und den Boden verlieren und wackelig werden.

Als Gegenbild erfahren wir Kontrolle, Angst, enorme Spannung und Festigkeit im Außen.

Wir werden nun noch weiter in die Härte, hineingedrängt die oft Angst, Panik oder gar den Tod als Folge hat oder wir laufen so sehr gegen diese harte Wand, dass wir wach werden und somit sämtliches Umdenken und nötige Umwandlungsprozesse möglich werden.

 

Nun zur Atmung:

 

Ich habe dazu vor einiger Zeit einen ergänzenden und sehr passenden Blogartikel zur freien Atmung geschrieben: Atemkontrolle oder Lebensfluss

Wir betreten die Erde mit unserem ersten Atemzug und verlassen diese mit dem letzten.

Betrachten wir ein Baby oder einen schlafenden Menschen, können wir beobachten wie diese ganzheitlich atmen. Der ganze Körper atmet, jede einzelne Zelle atmet.

Wir atmen hier nicht nur durch die physischen Atemorgane, sondern auch ganzheitlich über unseren, uns vollständig umgebenen feinstofflichen Körper, unter anderem auch Ähterhülle oder Lebensleib genannt.

Beim Yoga oder bei anderen Bewegungsformen wird oft davon gesprochen in verschiedene Körperteile hineinzuatmen, die von euch, die es regelmäßig machen, wissen: es geht!

Je ganzheitlicher wir atmen, desto durchlässiger sind wir.

In dem Moment, wo das Baby älter wird und anfängt Konstrukte und erste Gedankengänge aufzubauen, wird die Atmung flacher. Der erwachsene Mensch, schneidet sich, je nach aktuellen Gemütszustand und eigenen Themen, immer mehr vom natürlichen Atemfluss und somit auch vom Lebensfluss ab.

In den alten Yogatraditionen und auch heute noch, wird in den meisten Stilen Atemkontrolle praktiziert und geübt. Dem liegt noch der Versuch zu Grunde, Energie zu erhöhen und zu lenken, zu kontrollieren. Atemkontrolle macht vor allem den feinstofflichen Körper fest und den Geist hart. Es wird ein künstlicher Zustand hergestellt, der nicht „dem was ist“ entspricht und uns somit von uns weg, satt zu uns hinführt… (davon ein anderes Mal mehr ;-))

Richten wir den Blick zu unserer Atmung, können wir auf sämtliche Festigkeit und Konstrukte aufmerksam werden. Wo fließt der Atem hin? Wo stockt er? Warum stockt er? Welches Thema liegt dahinter? Wo begrenze ich mich selbst, dass eine Spannung entsteht, die mich von der Kraft, trennt, die mich atmet?

Wir atmen nicht selbst, habt ihr das schon mal gefühlt? Wir werden geatmet…

Alles atmet ein und aus…

Alles schwingt, alles ist im Fluss, im Wandel, im Leben und Vergehen und ganz natürlich.

Verneinen wir das, bleiben wir stehen. Innen, wie außen kein Fortschritt, Rückschritte, Härte und Verdichtung.

Heute drängt der Mensch vermehrt nach Freiheit. Raus aus der Kontrolle.

Aus der Begrenzung mehr in eine Annahme und Hingabe dem Leben gegenüber.

Die Übung des Vertrauens, dass sie eben nicht kontrollieren müssen und können.

Diese ersparte Kraft können wir stattdessen nutzen, um mit dem zu arbeiten, was uns vor die Füße gelegt wird. Mit unseren individuellen, unumgänglichen nächsten Schritten.

Jegliche Atemkontrolle, Lebenskontrolle und generelle Kontrolle, machen hart und krank, verneint die Realität und ergeben keinen Sinn. Kontrolle ist nicht zeitgemäß.

Die Atemkontrolle von damals, diente uns um aus dem kosmischen Bewusstsein erstmal den Bezug zu uns selbst zu knüpfen. Den Unterschied zwischen dem Außen und dem Innen, sowie der Verbindung beider zu erfahren.

Das hat geklappt, jedoch sind wir längst über den Punkt hinweg, es hat sich schon zu sehr verfestigt.

Heute dürfen wir nun üben, Kontrolle abzugeben. Und das auf allen Ebenen. Üben, die festen Konstrukte in unseren Köpfen und Gesellschaft zu beleuchten und sich davon frei zu machen.

 

Wir müssen lernen, auf die uns umgehenden Rhythmen und die eigene innere Intelligenz zu vertrauen, anstatt auf eine künstliche Intelligenz, die uns und die Erde zu zerstören droht.

 

Da möchte so viel gewandelt werden.

Erst wenn wir loslassen und unsere geistige und körperliche Struktur durchlässiger wird, sind wir fähig diese neuen Umwandlungs –  und für uns förderlichen Energien aufzunehmen und zu empfangen.

Kontrolle loslassen heißt nicht, dass wir uns von außen kontrollieren lassen sollen.

Eher, dass wir jede Kontrolle von außen und vor allem unser eigener Versuch uns und die Welt kontrollieren zu wollen endlich aufgeben.

 

Die Kontrolle im Außen ist ein Spiegelbild unserer inneren Angst und Kontrolle.

 

Wir dürfen üben, uns unseren Atem und dem Leben hinzugeben…

Tun wir das, erkennen wir stetig mehr, dass uns dann alle Widerstände auf die wir treffen hin zum nächsten und nötigen Schritt führen werden.

Wir merken, wenn wir nicht festhalten und versuchen etwas aus unserem Kopf durchzusetzen, bekommen wir meist mehr geschenkt, als wir uns in unserem Verstand vorstellen können.

Für uns alle ist gesorgt.

 

Auch wenn sich unsere Konten eventuell leeren werden, kommen wir mit einem umso größeren Erfahrungsschatz aus dieser Lage heraus.

 

Das können wir nur erkennen, wenn wir begrenzende Vorstellungen über uns und wie das das Leben sein sollte, abgeben.

 

Erst wenn wir unseren Blickwinkel weiten und über das Bestehende ausdehnen, können wir erfahren, dass hinter all der dichten Materien eine alles durchdringende Kraft liegt. 

Wie wir diese nennen, ist nicht wichtig. 

 

Doch wenn wir diese verneinen, können wir nur leblos und orientierungslos und leer sein. Wenn wir hinter all dem keinen Sinn erkennen, wird es sinnlos. Ist es gänzlich sinnlos, wozu sollten wir noch irgendwas tun?

 

Ich vertraue auf diesen großen Sinn, übe jegliches Konstrukt ziehen zu lassen und mich täglich neu zu erfahren.

 

Aktuell, ist es für mein Gefühl kaum möglich, an Bestehendem festzuhalten oder altes zurückzuwünschen. Ich bin dankbar für diese große Möglichkeit der Wandlung für uns Menschen, um an der Härte wach zu werden und unseren Blick über die Materie zu weiten.

Zum wahren Wesen hinter all den Dingen die wir sehen und greifen können.

Zu einem alles durchdringenden Sinn.

Wir können uns, das Leben und den Atem nicht dauerhaft kontrollieren. Jegliche Kontrolle blockiert den wohlwollenden Lebensfluss, lässt uns stagnieren, verkrampfen und gegen uns selbst kämpfen und doch verlieren.

 

Erst wenn wir locker lassen, kann das Leben FÜR uns wirken. Sicher anders als gedacht aber sicher zu unserem Besten.

 

Wenn es beginnt zu fließen, können wir nur noch staunen, was geschieht. Wir können es beobachtend geschehen lassen. Es wird aus jeglicher gedachten Form geraten und so weit und facettenreich werden, dass dem Verstand nur noch die Kinnlade runterfallen wird und er doch nichts tun kann.

Wenn das Leben erstmal aus der Form unserer begrenzten Vorstellungen von Richtig und Falsch, Sein oder Nicht-Sein gerät, entsteht erst die Form, die sein soll.

Eine Form, die eigentlich eine Formlosigkeit ist, bzw. ständig wieder ihre Form verliert, da sie einer permanenten Veränderung unterliegt. Sie wird immer mehr zu einer empfangenden Form, die es braucht, um unser ganz Persönliches, Individuelles, Tiefstes zu empfangen, was wir selber sind. Eben das, was ewig bleibt und sich niemals auslöschen lässt, auch wenn die Form sich auflöst.

Nur ohne feste Form kann es fließen. Immer weiter, mal schnell, mal langsam, mal in guten und mal in grausamen Gefühlen, doch im Fluss des Vertrauens ist die Liebe in jeder Erfahrung präsent.

Wenn du dich eingeengt fühlst und nicht mehr atmest, dann lass los. Lasse dich endlich selbst los, gib dir Raum zum Atmen, gib deinem Leben Raum sich zu entfalten. Entfalte dich! Erkenne, dass der Atem sowie das Leben ganz von alleine in dich hineinflutet, unermüdlich, beständig, dich jederzeit versorgend, nährend, verändernd und doch ewig da.

Nicht wir können das Leben führen. Das Leben selbst möchte uns führen.