6. Alte Meditationsideen & Meditation heute

Meditation ist der wirkungsvollste und älteste Weg, um Bewusstsein zu erlangen.
Zu jeder Zeit haben Menschen meditiert und spirituelle Übungen gemacht.
Früher wurde davon ausgegangen, dass die Welt im Außen eine Illusion ist und diese Leid verursacht.
Der oder die Meditierende erhoffte sich, wenn er/sie sich aus der Welt zurückzieht und das Außen und somit auch den Körper, der sterblich ist, überwindet, wird sie oder er wieder eins mit dem Göttlichen sein.
Die Sehnsucht zurück in die Einheit zu gehen, wo wir in der Ewigkeit verweilen können, zog die Menschen damals in den Rückzug.

 

Damals wurde sich aus dem Körper „heraus-meditiert.“

 

Es ging darum, absolute Stille im Geist herzustellen. Es wurde sehr lange meditiert und stetig geübt, jedes Körperempfinden zum Schweigen zu bringen. Körperlicher Schmerz sollte überwunden werden – so lange, bis der Körper nicht mehr fühlbar war und dafür der Geist noch mehr in die große Einheit eintauchen konnte, um sich eins mit allem zu fühlen.
Früher dienten die Yoga-Asanas primär dazu, dass der Mensch in der Meditation möglichst lange sitzen konnte.

 

Wir befinden uns als Menschheit auf einem Individualisierungsweg.

 

Irgendwann kam die Wende, wo wir anfingen, uns über die Welt im Außen und über unsere Sinne zu erfahren.

Es begann der Weg, das Göttliche in sich selbst zu suchen, um sich als göttlich auf der Erde erfahren zu können.

Im Laufe der Zeit bildete sich unser ICH-bin-Bewusstsein immer mehr heraus. Die Fähigkeit, uns als ein individuelles Selbst zu erfahren. Das ist allein durch unsere Denktätigkeit möglich – durch die Fähigkeit, sich selbst und das Außen im Kontext zu uns und unserem Leben zu reflektieren und bewusst zu fühlen.

Heute wissen wir, dass das Außen real und keine Illusion ist.

Hoffentlich haben wir auch erfahren, dass das Leben nicht nur Leid, Krankheit und Tod, sondern auch wunderschön und wertvoll ist.

Meditation bedeutet sogar übersetzt Reflexion.

 

Spannend, dass sich auch heute noch das Bild, dass wir beim Meditieren NICHT denken, so in den Köpfen festgesetzt hat. Diese Einstellung sorgt dafür, dass viele Menschen meinen, sie könnten nicht meditieren, denn die Gedanken werden nicht still. In einer Zeit, wo wir zu starken Denker:innen geworden sind, ist es erst einmal kaum möglich, eine Gedankenstille herzustellen.

 

Bei einer zeitgemäßen Meditationspraxis, die SELBST-Bewusstseinskräfte bilden soll, ist das auch nicht das Ziel.
Vielmehr geht es darum, die Gedanken zu finden, die unbewusst ablaufen und sich verselbstständigt haben und von unserem höheren Bewusstsein aus unsere Gedanken zu reflektieren:

Die Gedanken…

  • … die uns unterbewusst stressen,
  • … die zu viel von uns erwarten,
  • … die uns selbst und andere runtermachen,
  • … die be- und verurteilen
  • und all die fest aufgebauten Gedankenstrukturen

 

Wir wollen lernen, festgefahrene Muster und Vorstellungen über uns selbst und die Welt zu erkennen und zu verstehen, woher sie kommen.

Denn diese Gedanken sind leblos und nicht real. Sie entspringen alten Erfahrungen und laufen so lange kräftezehrend weiter, bis wir sie durch unsere höheren Bewusstseinskräfte aufdecken. Und unser Nervensystem lernt, sich bis in die Tiefe zu regulieren und frei davon zu werden.

Wir wollen lernen, lebendige und neue Gedanken zu bilden.

 

Gedanken, die bewusst gedacht sind und nicht in einer Dauerschleife ablaufen.
In der Meditation wollen wir durch das Reflektieren und durch Übungen, die zur Konzentration und Selbsterkenntnis dienen, in unseren Köpfen aufräumen.

 

Warum sind diese Emotionen gerade da?
Warum denke ich gerade diesen Gedanken?
Ist dieser Gedanke wirklich wahr?
Denke ich bewusst?
Warum fühle ich mich jetzt gerade so?
Woher kommen Zweifel, Ängste, Stress, Unruhe und Anspannungen?
Warum bin ich traurig und wütend?
Warum handele ich aus einer Emotion heraus und schlage wild um mich?
Oder warum unterdrücke ich meine Emotionen und kann sie gar nicht fühlen?
Was kann ich tun, damit das Gefühl zur Ruhe kommt?
Warum fühlt sich mein Körper gerade so an?
Was sendet er für Signale aus?
Warum sind da körperliche Spannungen und Schmerzen?
Wie fließt meine Atmung?
Warum fließt sie hier frei und in anderen Körperbereichen gar nicht?

 

All das dient uns, Erkenntnis über uns selbst und die Themen zu erlangen, die für uns gerade wichtig sind. Ganz anders als damals, wo es um Stille ging, um den Rückzug und die Abwendung vom Leid. Hier geht es darum, in unsere eigenen Tiefen einzutauchen und zu üben, uns wahrzunehmen, damit wir uns besser verstehen können.

 

Erst wenn wir uns durch die Reflexion verstehen lernen, können wir auch die Dinge in unserem Leben verändern, die dafür sorgen, dass Gedanken und Gefühle da sind, die uns nicht gut tun – jedoch eine wichtige Botschaft für uns haben.
Denn erst, wenn wir hinhorchen, entwickeln wir eine Annahme und ein höheres Verständnis über uns selbst und die Welt.

 

In die Tiefe gelangen & heiler werden.
Fühlen, verkörpern, ankommen.

 

Wir üben, bewusst zu fühlen und sämtliche Emotionen, die sich ständig durch uns durch bewegen, liebevoll zu integrieren.
Damit das, was wir mental erarbeitet und verstanden haben, auf all unseren Ebenen und vor allem auch in unserem Unterbewusstsein eine heilsame Wirkung erlangt, müssen Impulse der Heilung tief in unserem Nervensystem und in unserem gesamten Körper-Energie-System ankommen.
Heute geht es nicht darum, sich aus dem Körper „heraus zu meditieren“ sondern immer tiefer im Körper anzukommen.
Die meisten Menschen sind nicht wirklich in ihrem Körper.
Alte Schmerzerfahrungen drängen uns aus dem Körper heraus, um den Schmerz nicht fühlen zu müssen. Die Körperempfindungen werden immer diffuser und der Selbstbezug geschwächt.

 

Wir dürfen üben, anzunehmen was sich in uns bewegt. All die unbewussten Emotionen unserer inneren Kinder, übernommener Schmerzen & Traumen der Eltern und vielen Generationen davor.

Da sein. Fühlend, mild & sanft werden. Sich tief mit dem Körper verbinden und so immer tiefere Erdung & Ruhe erfahren.

Eine bewusste Meditation & tiefe Bewusstseinsarbeit ist mehr als einfach nur Gedankenstille oder Entspannung erreichen zu wollen.

Nur so können wir auch eine Veränderung unserer Muster & Themen erlangen und einen wirklichen Effekt in unserem Leben erzielen.
Das muss nicht anstrengend sein, im Gegenteil! Vielmehr lernen wir dabei, von einem höheren Standpunkt aus immer gelassener auf uns selbst zu schauen und mit uns liebevoller umzugehen.
Es ist ein Übungsweg, der sich stufenweise aufbaut. Eile ist nicht nötig, sondern Geduld, Gelassenheit und vor allem das Grundgefühl von Dankbarkeit & Freude, dass wir die Möglichkeit haben wirkliche Wandlung in uns zu erleben.

 

Wir haben Zeit!!

 

Wenn wir einen geistigen Weg der Selbsterkenntnis gehen wollen, um ein weitreichendes Verständnis über uns als Mensch zu bekommen, brauchen wir zusätzlich ein Wissen über unsere feinstofflichen Körpersysteme, über Energien, über die Auswirkung von Planeten und Naturkräften auf uns Menschen, über die Entwicklung des menschlichen Bewusstseins, über die Kulturepochen, die wir bereits durchlaufen sind, über Dichter, Denker, Philosophen – und dazu unbedingt die richtige Literatur.

 

Wir freuen uns sehr, euch mit unserem Wissen & neuen Impulsen auf diesem Weg zu begleiten.