Überwindung kollektiver Spannungsfelder

Hamburg Ottensen, im Jahre 2021,
dem digitalen Endzeitalter der Angst und Panik – so fühlt es sich zumindest manchmal an …

Ich sitze in meiner, nun seit einem Jahr (mit kurzen Pausen), geschlossenen Schule. Doch das Lernen geht weiter, gerade mehr denn je…

Ich reflektiere viel und überlege gemeinsam mit meinem engsten Team, wie es weitergeht. Was überhaupt weitergeht und was jetzt Sinn ergibt. Es wird immer schwieriger, das Team, sowie die Schüler und Schülerinnen beisammen zu halten.

Der Wunsch nach dem endlich wieder gemeinsam, lebendig in der realen Welt praktizieren  – ganz ohne Online-Kanäle – steigt. So tauschen wir uns also aus. Gespräche und Reflexion der letzten Tage hinterlassen einen bitteren Nachgeschmack.

Das Unverständnis wächst und mit diesem auch die Wut aber auch das Mitgefühl füreinander.

Schnelltests, Impfungen, Ängste …
Immer neue Infektionswellen, die drohen uns zu überrollen. Fragliche Gegenmittel, die viele Menschen verunsichern, die Leben retten, doch auch in den Tod führen könnten?

 

Seit einem Jahr sitzen viele Menschen von morgens bis abends Zuhause vor dem Bildschirm. Viele alleine. Teilweise nehmen sie gar nichts mehr wahr – funktionieren nur noch. Arbeit als auch Freizeit findet im leblosen Kästen statt. Andere wiederum, können es gar nicht mehr ertragen. Sie bekommen die Krise in der Krise, versuchen sich aufzulehnen.

Schleichend ist dieser Zustand zur neuen Normalität geworden. Es wird weniger hinterfragt, Vieles wurde einfach entschieden, umgesetzt. Was tun wir? Abwarten? Tee trinken?

Bei inmir bleiben wir wach, forschend. Hinterfragen, und geben uns Halt.

Mein Körper schmerzt. Mein Kopf drückt. Ich fühle mich insgesamt erdrückt hier in der Stadt. In der Enge, im aktuellen Zustand.

Wie gut, dass ich die Möglichkeit habe, zu flüchten. Mit dem innatura-Ort, habe ich einen Rückzugs-, ja, einen Freiheitsort.
Einen solchen Ort wünsche ich von Herzen jedem Menschen. Die Chance, in der Natur und in der Weite einen Ausgleich zu finden, denn ohne diesen drohen wir in den aktuellen, kollektiven Strahlungs-Angst-Spannungsfeldern einzugehen und werden zu leblosen Maschinenmenschen.

 

In der Natur:
Ich komme an. Stille, Weite, Luft, Bäume und Felder. Singende Vögel, die mir zuzwitschern. Kühe, Pferde, Schafe. Ich nehme mir Zeit. Meditiere, schaue auf mein Energiefeld.

Mein Körper – mein angespannter Körper – fühlt sich völlig durchzogen an.
Ich fühle die Luft und in der Sehnsucht, mich durchpusten zu lassen, gehe ich los. Ohne Handy, ohne Plan, mitten in die Natur. Ich lasse mich alleine von meiner Intuition leiten. Ich begehe Wege, die ich nicht kenne. Mein System, mein Herz und mein Geist atmen vollkommen durch. So laufe ich. Laufe und fühle. Ich beobachte. Ich schaue die Natur einfach an. Lasse sie sprechen – und auf mich wirken.
Ich erlebe. Und lebe.
Nachdem ich lange durch unbekannte Gebiete gelaufen bin, erreiche ich einen großen See, den ich kenne. Mir wird klar, wie weit ich mich von meinem Wohnort entfernt habe.
Ich denke, dass es viel zu weit ist. Den ganzen Weg wieder zurück?
Ich habe Hunger, bekomme etwas Angst: Wenn ich Hunger habe, dann könnte der Rückweg sehr anstrengend werden. Ich fühle, wie gestresst ich plötzlich bin. So weit gehen, wollte ich eigentlich nicht…

Stop! Ich nehme mir einen Moment. Atme. Sammle mich. Ich bleibe stehen und beruhige mich.

Fast „mantra-artig“ sage ich mir: Ich bin in der Lage, täglich so lange zu praktizieren, dann schaffe ich es auch, die Strecke zurück zu gehen. „Ich kann nicht“, stimmt einfach nicht.
Anspannung und Befürchtungen kosten mich nur meine Energie. Also atme ich durch, drehe um. Ich verbinde mich mit meinem Körper und gehe Schritt für Schritt. Wieder lasse ich die Natur zu mir sprechen. Ich lasse nachklingen.

Ich fühle, wie mich Glaubensmuster meiner Eltern binden, wie sie auf meinen Schultern und an meiner Rückseite ziehen.

Ich fühle ein kollektives Feld von festen Glaubensmustern und Strukturen. Entstanden aus der aktuellen Situation, aber auch aus vorherigen Zeiten. Ist es nicht wahnsinnig, wie uns sowas binden, ängstigen und quälen kann?

Ich weiß: Das sind nicht meine eigenen Gedanken. Es sind übernommene, gelernte und weitergegebene Konstrukte, die hier auf mich wirken.
Hinzu kommt dieses riesige Spannungs-Angst-Feld, welches sich immer mehr zuzieht und droht uns zu ersticken. Ich weiß, ich will das überwinden.
So lasse ich mich durchwehen vom Wind. Ich schaue auf den See, die Tiere, den Himmel. Es fühlt sich so an, als sei die Welt hier in Ordnung. Es herrscht Ruhe und Beständigkeit.

Ich lasse zu, dass der Wind einiges mit sich nimmt und davonträgt: Alte Glaubenssätze zum Beispiel und Ängste. All das, was aufgrund von mangelndem Vertrauen in sämtlichen Schichten unseres Körpers und um das Feld der Erde hängt. Ich lasse es wegtragen vom Wind.
Mein Raum wird frei. Mein Körper atmet. Ich sehe klarer und klarer.
Ich fühle, wie ich mich von innen und außen betrachten kann und dass mein Herz die Wahrheit kennt. Immer.
Doch ich spüre auch, dass ich mit diesem großen Spannungsfeld in Resonanz gehen kann und es unbewusst auf mich wirkt, wenn ich nicht darauf achtgebe.

Ich fühle, wie die Natur mich trägt, wie sie lebt und mich versorgt, ernährt. Ich lasse von falschem Sicherheitsdenken ab. Lasse mir die Sonne ins Gesicht und in mein Herz scheinen.

 

Ich fühle: Für mich, für uns ist gesorgt.

 

All die Kontrolle, die basiert auf Angst. Gesundheit finden wir nur in der Freiheit. Und Freiheit liegt in der Natur, in einem guten Umgang mit uns und diesen wunderschönen Planeten Erde.
Wir können üben, uns aus diesen kollektiven Feld zu lösen. Wir müssen lernen, uns gleichzeitig im Inneren zu fühlen und von weit außen zu betrachten. So können wir ganz nah sein und Abstand gewinnen.

Fragen wir uns:
Wo habe ich Angst?
Wo bin ich angespannt?
Welche Themen spiegeln mir das?
Welche Strukturen, Glaubenssätze und übersteigertes Sicherheitsdenken haben mir meine Eltern mitgegeben?
Was wirkt von der Gesellschaft auf mich?
Was geschieht aktuell in der kollektiven Angst und Spannungsschicht?
Lasse ich mich mitreißen?
Lasse ich mich ängstigen?
Wo fehlt mir das Vertrauen?
Wo fehlt mir der Kontakt zu mir und den lebendigen Erdkräften?
Was fühlt mein Körper?
Was fühlt mein Herz?
Was kann ich loslassen, weil ich erkenne, dass Angst, Spannung, Kontrolle, Sicherheitsdenken und auch die Angst vor dem Tod fehlendem Vertrauen entspringt?
Oder dem fehlenden Kontakt zu mir selbst? Zu der Erde und zu der großen uns haltenden und schützenden Kraft, die uns jederzeit umgibt?


Für uns ist gesorgt! Fühlt ihr das?

Alles was geschieht, dient dem Erkennen, dem Erwachen, dem Bewusstwerden und der Verbindung hin zurück zu unserem Urvertrauen, welches wir unbedingt wieder finden sollten, bevor uns die Spannungsschicht und die Angst völlig von der Realität abschneidet.


Geht raus aus der Angst, an die Luft, in euer Herz und ins Vertrauen.

Da ist nichts, was nicht einen größeren Sinn zugrunde liegt, der von uns erkannt werden möchte.